Das Bestreben, den Glauben in
festen Sätzen zusammenzufassen, ist so alt wie die Kirche
selbst. Schon im Neuen Testament finden sich viele formulierte
Glaubenssätze, vor allem in den Briefen des Paulus. Solche
Bekenntnisformeln gaben den Gläubigen die Möglichkeit, ihren
Glauben gemeinsam auszusprechen. Wenn einer getauft werden
wollte, bekannte er sich zu dem Glauben, zu dem er von Gott
berufen wurde und für den er sich entschieden hatte.
In den einzelnen Gemeinden waren verschiedene Fassungen solcher Bekenntnisformeln üblich.
So entstand in der Kirche von Rom das Bekenntnis, das wir heute
das Apostolische Glaubensbekenntnis nennen. Es wurde den
Täuflingen vorher im Taufunterricht (Katechumenenunterricht)
erklärt. Heute lernen es die getauften Kinder nachträglich in
der Familie oder im Religionsunterricht. Die meisten Einzelsätze
dieses Bekenntnisses stammen aus den Zeiten der Apostel und deren
Schüler: daher hat es seinen Namen. Alle Christen bekennen ihren
Glauben bei der Taufe mit diesen Sätzen.
Als Irrlehren und Unklarheiten aufkamen, wurden auf
Kirchenversammlungen (Konzilien) ausführlichere
Glaubensbekenntnisse formuliert. So wurde ein erweitertes Credo
(d.h. "ich glaube") auf den Konzilien von Nizäa 325
und Konstantinopel 381 verkündet. Es beginnt mit den Worten:
Die Menschen suchen und fragen. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wozu leben wir? Jeder fragt: Wie kann ich glücklich werden? Was für einen Sinn hat das ganze Leben?
Die Menschen fragen: Wer ist Gott? Wo ist Gott? Wie sieht er aus? Gibt es ihn? Wirkt er Wunder? Haben ihn die Weltraumfahrer gesehen?
Jeder Mensch fragt nach dem Sinn seines Lebens und nach der Macht, die dahintersteht. Wir leben, und keiner hat uns gefragt, ob wir leben wollen. Wir werden sterben und werden nicht gefragt, ob wir es wollen. Welche Macht verfügt so über uns? Wir haben vieles, ohne daß wir oder andere Menschen es gemacht hätten. Wir können sehen, atmen, uns bewegen: wir wachsen, erkennen, lieben und werden geliebt. Wir finden vieles vor, was wir brauchen: Wasser und Erde. Licht und Luft, Pflanzen und Tiere zur Nahrung. Es ist uns gegeben. Wer ist es, der uns beschenkt? Wir warten und hoffen. Wenn wir das Erwartete erhalten haben, hoffen und warten wir auf anderes. Wenn wir es nicht erhalten, sind wir traurig und hoffen weiter. Was ist das eigentlich, das wir schließlich suchen und erwarten, verlangen und erhoffen? Wenn einer alles hätte, was es auf Erden gibt - würde es ihm genügen? Wir fragen. Schon die kleinen Kinder fragen immer wieder: Warum? Auch die gelehrten Menschen fragen immer weiter. Wohin richtet sich dieses Fragen? Wo findet es Antwort? Wir fragen nach dem letzten Sinn, nach dem Grund, auf den wir unser Leben bauen können. Wir suchen nach dem, der unser Hoffen erfüllen kann, nach dem großen Du.
Das drückte Augustinus (im 4. Jh.) so aus:Um diese Frohe Botschaft zu verkünden, zog Jesus durch die Dörfer und Städte des Volkes Israel. Er redete zu den Armen und den Gelehrten. Er heilte die Kranken. Er ging den Verachteten und Verlassenen nach. Er vergab den Sündern. So zeigte er uns die Liebe Gottes. Jesus ist für diese Botschaft und für die Menschen in den Tod gegangen. Gott hat ihn bestätigt: Er hat Jesus vom Tod erweckt. Das ist das große Zeichen, daß Gott uns liebt und daß auch wir einst bei Gott leben werden.
Mit diesen Worten beginnt der dritte Abschnitt unseres Glaubensbekenntnisses.
Christen sind Monotheisten (d.h.,
sie glauben an einen einzigen Gott). Die frühe Kirche
entwickelte allerdings die für das Christentum charakteristische
Lehre von dem einen Gott in drei Personen (Dreifaltigkeit), in
welcher Gott gedacht ist als Schöpfer (Vater), Erlöser (Sohn)
und Beistand (Heiliger Geist), aber dennoch ein einziger Gott im
Wesen. Unsere Schwierigkeit mit dem Verständnis der Lehre vom
Heiligen Geist hält uns nicht davon ab, an diesem in der Bibel
eindeutig bezeugten Glauben festzuhalten.