Eine eigene alt-katholische Seelsorge in Tetschen-Bodenbach hatte sich 1901/02 konstituiert; sie erhielt 1910/11 staatliche Anerkennung als Filiale der Pfarrei Schönlinde. 1921 wurde die selbständige Pfarrei Tetschen-Bodenbach errichtet. Dazu gehörten bis 1927 auch die Filialgemeinde Schwaz (bei Brüx) sowie Orte des Gebietes um Komotau und Kaaden.
Als alt-katholische Geistliche waren in Tetschen-Bodenbach tätig:
Die Gottesdienste der Alt-Katholiken fanden zunächst abwechselnd im Hotel »Stadt Prag« in Tetschen und im »Hohen Haus« oder in der Ev.-Luth. Kirche in Bodenbach statt. Um 1929 erfolgte auf Tetschner Seite die Verlegung in den Festsaal der Bürgerschule, wo Bischof Paschek die erste alt-katholische Firmung vornahm.
1934 wurde die alt-katholische Christuskirche in Tetschen in den Bohemia-Anlagen am Fuße des Quaderberges errichtet. Entwürfe und Ausführung: Baumeister Rud. Kleinpeter, Bodenbach. Weihe durch Bischof Paschek am 24. 6. 1936.
Die Finanzierung des Baues war durch Spenden sowohl von Einheimischen als auch von Gönnern aus der Schweiz möglich, wie Messing-blättchen an den Bänken bezeugen. Der Tetschner Bildhauer Ernst Finke schuf und spendete die Christus-Statue auf dem Hochaltar nach dem Vorbild der Warnsdorfer Kirche. Das Kirchenschiff hatte Bänke für 200 Personen, weitere 40 Personen fanden auf den Emporen Platz. Im Kirchturm befanden sich zwei Glocken.
Nach der Vertreibung der Deutschen stand die Kirche lange der tschechoslowakischen orthodoxen Gemeinde (Sitz in Teplice) zur Verfügung, dann wurde sie als Materiallager genutzt. Am 17. 9. 1989 brannte die Kirche infolge von Zündelei von Jugendlichen aus und steht heute als Ruine. Diese ist seit 2007/8 nicht mehr im Besitz der Kirche. Sie wurde an eine Firma in Tetschen verkauft, die bisher leider nichts mit diesem Gebäude macht. Das Geld aus dem Verkauf wurde verwendet, um das altkatholische Pfarrhaus in Warnsdorf in Ordnung zu bringen (Dachboden, Gasheizung etc.).
Bilder aus dem Jahre 1997: Außenansicht und Innenansicht